500 Jahre vor der Ankunft der lutherischen Priester
Über die sächsisch-böhmische Grenze verbreitete sich die Lehre Martin Luthers sehr bald, nachdem der Reformator seine 95 Thesen über den Ablasshandel an das Tor der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen hatte. Seine Lehre, zu der sich auch ein Teil der böhmischen Kalixtiner (Utraquisten) bekannte, veränderte ein für alle Mal das religiöse und geistliche Antlitz Europas. Sehr früh tauchte Luthers Lehre auch im weiteren Elbtal in Böhmen auf. Die Elbe war eine wichtige Verkehrsader. Auf dem Handel über den Fluss gründete sich der Reichtum der Städte Litoměřice (deutsch Leitmeritz), Ústí nad Labem (deutsch: Aussig an der Elbe) und Děčín (deutsch: Tetschen),aber auch der Adelshäuser mit Gütern in Elbnähe. Gerade hier begannen sich gegen Ende des Mittelalters Adelsfamilien niederzulassen, deren Heimat hinter der Landesgrenze in Sachsen und in der Markgrafschaft Meißen lag.
Sie kamen mit der Hoffnung auf Wohlstand, aus familiären, finanziellen und anderen Gründen.
Am markantesten trugen sich im 16. Jahrhundert in die Geschichte des Landes um Ústí nad Labem und Děčín die Herren von Saalhausen und die Herren von Bünau ein. Gerade auf ihre Güter kamen sehr bald lutherische Prediger. Der erste erschien 1518 in der Residenz der Familie von Salhausen in Benešov nad Ploučnicí (deutsch: Bensen) und rasch verbreitete sich der neue Glaube ins unweite Děčín.Auch wenn diese Adelsfamilien nach der Schlacht am Weißen Berg aus religiösen Gründen nach Sachsen zurückkehrten, sind ihre Spuren bis heute erkennbar. Ihre Gestalt verdanken dem lutherischen Glauben die einzigartig erhaltenen Kirchen Sankt Florian in Krásné Březno(deutsch: Schönpriesen), St. Jakob in Svádov (deutsch: Schwaden) oder St. Wenzel in Valtířov (deutsch: Waltirsche). Hier können authentisch bewahrte Baukunst und der Schmuck der Altäre, Kanzeln, Taufbecken oder Inschriften bewundert werden, inspiriert von der Glaubenslehre Martin Luthers, dass der Mensch allein durch Glauben gerecht wird und nicht durch Taten.
Führungen in der Kirche des Heiligen Jakob des Größeren in Schwaden (kostel sv. Jakuba Většího ve Svádově) und in der Kirche des Heiligen Wenzel in Waltirsche (kostel sv. Václava ve Valtířově)
An Denkmälern Interessierten wird die einzigartige Möglichkeit geboten, sich die im Geist der sog. Sächsischen Renaissance erbauten und ausgestatteten Kirchen im Elbtal anzusehen. Diese Kirchen sind der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich.
Im Rahmen des Begleitprogramms gibt es für Schülergruppen im Alter von 6 bis 18 Jahren ein spezielles Lernangebot. Auf interessante Art und Weise wird auf die Geschichte des lutherischen Adels in der Region eingegangen. Schülergruppen haben die Möglichkeit, die Geschichte der lutherischen Reformation in der Region Děčín aktiv zu erleben. Aus Kapazitätsgründen wird um eine vorherige telefonische Anmeldung oder auch per E-Mail gebeten.
Kontakt: kozlikova@zamekdecin.cz, tel: +420 412 518 905.
17. 5., 19.00 Uhr, Stadtmuseum Pirna
Lutheranischer Adel in der frühen Neuzeit und sein Erbe in Nordwestböhmen (Vortrag von Prof. Royt - Vortrag in deutscher Sprache)
12. 6., 17.00 Uhr, Zámek Děčín (Schloss Tetschen)
Saská luterská šlechta severozápadních Čech ve světle raně novověké sakrální architektury (Der sächsische lutherische Adel in Nordwestböhmen im Licht der frühneuzeitlicher Sakralarchitektur) (Vortrag von dr. Táňa Šimková - Vortrag in tschechischer Sprache)
Eintritt 50 Kč, Ermäßigter Eintritt 30 Kč
27. 9. 17.00 Uhr, Zámek Děčín (Schloss Tetschen)
Luterská šlechta v raném novověku a její dědictví v severozápadních Čechách (Der lutherischer Adel in der Frühen Neuzeit und sein Erbe in Nordwestböhmen) (Vortrag von Prof. Royt - Vortrag in tschechischer Sprache)
Eintritt 50 Kč, Ermäßigter Eintritt 30 Kč
An Denkmälern Interessierten wird die einzigartige Möglichkeit geboten, sich die im Geist der sog. Sächsischen Renaissance erbauten und ausgestatteten Kirchen im Elbtal anzusehen. Diese Kirchen sind der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich. Führungen werden ab 10.00 Uhr angeboten, Treffpunkt vor der Kirche immer zur vollen Stunde. Die letzte Führung beginnt um 17.00 Uhr.
Juni - 9. 6. (Sa.) a 28. 6. (Do.)
Juli - 10. 7. (Di.) a 28. 7. (Sa.)
August - 8. 8. (Mi.) a 18. 8. (Sa.)
September - 8. 9. (Sa.) a 29. 9. (Sa.)
Kontakt: polakova.marketa@npu.cz
Die Besucher können auch die Kirche des Heiligen Florian in Schönpriesen (kostel sv. Floriána v Krásném Březně) besichtigen, ein bedeutendes Kulturdenkmal, das vom Nationaldenkmalamt in Ústí nad Labem betreut wird. Nähere Informationen unter www.npu.cz
8. 9., 18.00 Uhr, zámek Děčín (Schloss Tetschen)
Luterské duchovní písně (Lutherische geistliche Lieder) (gesungen vom Chor „Dyškanti“ unter der Leitung von doc. Martin Horyna).
16. 9., 19.00 Uhr, kostel sv. Floriána v Krásném Březně (Kirche des Heiligen Florian in Schönpriesen)
Varhanní hudba renesance v Čechách (Orgelmusik der Renaissance in Böhmen) (gespielt von Prof. Michal Novenko, Organist und Komponist).